Daniel Bernhardt berichtet von seiner Teilnahme am Qualifikationswettbewerb der deutschen Juniorenmeisterschaft. Wir gratulieren Daniel nochmals zu seinem Erfolg Anfang August und wünschen ihm natürlich viel Glück für die Meisterschaften im kommenden Jahr.
Für viele junge Segelflieger standen dieses Jahr Termine im Kalender, auf die sich viele schon eine sehr lange Zeit freuen:
Die Qualifikationsmeisterschaften der Junioren zur deutschen Meisterschaft
So habe auch ich mich auf der Quali in Hirzenhain, Hessen, angemeldet um sich eine Woche lang mit anderen, motivierten, Junioren zu messen. Schon der Blick in die Anmeldeliste versprach eine spannende Woche: Kaderpiloten aus Bayern, Hessen und Nordrhein – Westfalen, sowie Piloten diverser Leistungsförderflugzeuge reihten sich in der Liste auf. Ich habe mich entschieden in der Standard – Klasse teilzunehmen, da ich mit den Flugzeugen der Club – Klasse nicht so vertraut war. Für den Wettbewerb habe ich freundlicherweise vom Streckenflugförderverein Baden – Württemberg die BW2 (in Hirzenhain nun unter der BratWurst 2 bekannt), ein Discus 2b, zur Verfügung gestellt bekommen.
Nach meinem Aufenthalt in Frankreich, wo ich zusammen mit den Vereinskollegen Dieter, Helmut, Angelika sowie meinem Vater in toller und entspannter Atmosphäre schon etwas üben konnte und Dieter mich etwas in die Tücken des Sauerlands eingewiesen hat, ging es zusammen mit meinem Rückholer Paul von den Münsinger Segelfliegern direkt weiter Richtung Hirzenhain. Leider erst in das falsche Hirzenhain, wie wir nach Ankunft feststellen mussten, als in dem Hirzenhain, wo wir waren, weit und breit kein Flugplatz als auch Mensch aufzufinden war und wir langsam ahnten, dass mit der Navigation ein bisschen was schief gegangen sein muss. Na gut, also ging es dann nochmal für 70 km ins Auto und schlussendlich kamen wir auch im richtigen Hirzenhain an, wo auch tatsächlich ein Flugplatz (und Menschen!) waren. Nachdem das Zelt aufgebaut und die Formalitäten erledigt waren, blieb noch etwas Zeit die Gegend etwas zu erkunden: Ganz schön hügelig und waldig, das Sauerland, dachte ich mir im Anbetracht auf potentielle Außenlandungen. Den Abend ließ man dann zusammen mit den Kollegen aus Königsdorf, Herrenberg und der Akaflieg Frankfurt ausklingen, aber nicht zu lange, da das Wetter fliegbare Tage versprach.
Am nächsten Morgen ging dann der sportliche Teil des Wettbewerbs los: Als Aufgaben wurden meist Strecken in Richtung Sauerland oder das Lahntal gelegt. Da das Wetter stets etwas undurchsichtig war, wurden vergleichsweise viele AAT – Aufgaben geflogen, welche viel Taktik voraussetzen. Da das Gebiet für mich Neuland war, hat mich Wolfgang, ein guter Kollege von den Bremener Segelfliegern, der aus dem Gebiet stammt, jeden Morgen mit mir ein kleines Taktik – Briefing gemacht, wie die Aufgabe am besten zu meistern ist und worauf geachtet werden muss. Das Briefing durch ihn hat mir sehr geholfen, mich auf die Herausforderung des Tages einzustellen. Auch von den heimischen Kollegen Dieter und Helmut, sowie meinem Vater (der die Wertung im Internet immer schon schneller hatte als ich selbst ;-) ) gab es jeden Abend mentale Unterstützung, welche mich echt gefreut und motiviert hat.
Insgesamt wurden so fünf Wertungstage ausgetragen, an welchen ich mir schlussendlich den zweiten Platz und somit das Ticket zur Deutschen Meisterschaft der Junioren sichern konnte.
Besonders herausgestochen hat an diesem Wettbewerb, fande ich, die überaus tolle Gemeinschaft aller Teilnehmer und Helfer, in der man sich trotz Konkurrenzgedanke absolut wohlgefühlt hat und zusammen tolle Momente und Unternehmungen erlebt hat, unabhängig davon welche Platzierung man hat, oder aus welchem Bundesland man kommt. So hat sich gegen Ende eine Gemeinschaft gebildet, bei der man meinen könnte, dass sie sich schon eine Ewigkeit kannte und Pläne für weitere Unternehmungen wurden geschmiedet. Organisatorisch hat sich die Wettbewerbsleitung sehr ins Zeug gelegt und einen super organsierten Wettbewerb auf die Beine gestellt und bei dem Tasksetting auch stets sehr gute Aufgaben ausgeschrieben, was sich positiv auf die Teilnehmermoral auswirkte. Es war erstaunlich, was der Verein trotz kleinem Team geschafft hat und dabei auch noch eine super Stimmung verbreitet hat! Insgesamt also ein sehr schöner Wettbewerb, bei dem neben der Fliegerei vor allem auch der kollegiale und freundschaftliche Aspekt zu Trage kam.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die diesen tollen Wettbewerb realisiert haben und mich dabei unterstützt haben, den Wettbewerb mitzufliegen.