Flugbetrieb  

Die Saison '24 ist vorrüber!

Saisonbeginn vorraussichtlich März '25

Wir freuen uns darauf, Sie nächstes Jahr wieder am Flugplatz begrüßen zu dürfen.

Segelfluggelände Markdorf (Google Maps)

 

   

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14 Dez 2024
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Obwohl der Flugbetrieb offiziell über die Winterpause eingestellt ist und die Flugzeuge wieder auf hochglanz poliert werden, ließen es sich drei Piloten aus Markdorf nicht nehmen noch einmal über die verschneite Bergwelt der Alpen zu fliegen. Flugschüler Simon Müller berichtet.

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Die Piloten Simon Müller und Dieter Slangen - Die Freude steht ins Gesicht geschrieben

Als Flugschüler hatte ich schon ein paar längere Flüge absolviert war allerdings immer in Platznähe geblieben und als es hieß, am Wochenende würde ein Föhnfliegen veranstaltet werden und Dieter, einer unserer Fluglehrer, mir anbot mitzufliegen, konnte ich nicht nein sagen. Am Morgen des 30.10.21 trafen wir uns also auf unserem Fluggelände und machten uns daran die zwei Flieger aufzubauen. Das Wetter spielte mit und nach anfänglichem Nebel kam zu unserem Glück doch noch die Sonne raus. So startete um 11 Uhr der erste Schleppzug mit Dieter und mir im Duo Discus. Wir ließen uns von unserer Wt9 durch die Kontrollzone von Friedrichshafen über den See ins Rheintal schleppen, wo wir uns auf ca. 3000 Metern MSL ausklinkten.

Wie vor dem Flug geplant, machten wir uns in Richtung Hoher Kasten auf, wo wir sowohl Hangaufwind als auch Föhnwelle erwarteten. Bald darauf fanden wir besagten Aufwind auch und warteten auf Thorsten im Discus 2ct der auch von Markdorf aus geschleppt wurde. Dabei hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Säntis und den See. In der Zeit kämpften wir uns mithilfe von Hangaufwind und Föhnwelle auf gute 4200 Meter MSL hinauf. Leider hingen an diesem Tag die Wolken sehr tief sodass wir nicht weiter steigen konnten. Als Thorsten bei uns war flogen wir in Richtung Bludenz los.

Seantis Compressed
Der Säntis von der südlichen Seite aus gesehen

Dort stießen wir auf die nächste Welle doch bei dem Versuch weiter in Richtung Süden zu fliegen, verloren wir plötzlich rasant an Höhe und die Berge kamen immer näher. 

Da wir es nicht mehr über den Sattel vor uns geschafft hätten, drehten wir nach rechts ab was dazu führte, dass wir direkt über den Lünersee fliegen mussten.

Luenersee
Der Lünersee - Ausgangspunkt für Wanderungen auf die Schesaplana, dem höchsten Berg Vorarlbergs

Da dies jedoch die Windabgewandte Seite des Berges war flogen wir geradewegs in den Teil des Rotors der nach unten führt. Mit teilweise 8 Metern sinken pro Sekunde und Turbulenzen die dazu führten, dass eines unserer Sauerstoffgeräte wild im Cockpit herumflog, versuchte Dieter den Flieger in den anderen Teil des Rotors zu befördern. Dies gelang ihm schließlich auch und während ich mich noch von dem starken Sinkflug erholte, schaffte Dieter es genug Höhe zu machen sodass wir uns wieder in der Welle befanden. Wir machten wieder stetig Höhe und konnten uns wieder unter die Lenticularis Wolken setzen.

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Eines unserer Vorzeigeflugzeuge - Der DuoDiscus XLT

Als die Regenfront immer näher kam entschieden wir uns dafür zurück zum Säntis zu fliegen. Mit größtmöglicher Fahrt unter den Wolken schossen wir über dem Tal entlang. Zurück im Rheintal versuchten wieder in der Föhnwelle zu steigen, doch die Front die aus Westen immer näher kam machte uns dabei ein weinig einen Strich durch die Rechnung. So entschieden wir uns langsam auf den Rückweg zu machen. So flogen wir mit genügend Höhe vom Hohen Kasten weg, verloren jedoch sofort an Höhe als wir ins Lee des Berges flogen. Mit zu wenig Höhe um noch über den See zu kommen machten wir uns darauf gefasst in Hohenems außenzulanden oder den Motor zu werfen. Doch glücklicherweise fanden wir noch ein wenig steigen und schraubten uns wieder auf eine sicherere Höhe zurück. Der Flug zurück über den See war angenehm trotz dessen, das wir mit einer hohen Geschwindigkeit flogen.

Heimflug
Der Bodensee, die Regenschauer in Markdorf sind schon zu erkennen

In einer noch sehr akzeptablen Höhe kommen wir schließlich in Markdorf an und punktgenau im Gegenanflug fängt es an zu regnen.

Trotz dessen, dass uns das Wetter ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, war es eine extrem coole Erfahrung für mich, nicht nur in den Alpen zu fliegen, sondern auch eine etwas größere Strecke von immerhin 215 Kilometern zurückzulegen.

Ich möchte mich bei allen bedanken die diesen Flugtag möglich gemacht haben und vor allem bei Dieter, der seine Erfahrung sowohl im Hang- als auch im Föhnfliegen mit mir geteilt hat und sich getraut hat, mit mir in einen Flieger zu steigen. Diesen Flug werde ich definitiv nicht so schnell vergessen.

 Simon Müller

   
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